Die Geschichte von Schenkenschanz

Martin Schenk
von NideggenMartin Schenk
im Schaukasten
in Schenkenschanz
Foto: Bos-Echterhoff
Martin SchenkEin Buch über das Leben des Martin Schenk von Nideggen, Erbauer und Namensgeber der Schenkenschanz.
Mercator-Verlag 1993,
ISBN 3-87463-196-6

Er ließ im Jahre 1587 am Teilungspunkt, im Gablungswinkel der beiden Ströme Rhein und Waal, auf der Spitze einer großen unwohnlichen und sumpfigen Rheininsel, s'Grafenward, Saarbrugg oder auch das Fuchsenloch genannt, durch den Feldhauptmann Martin Schenk von Nideggen, einen Geldrischen Edelmann, eine Schanze aufführen, die fortan »einer der fürnehmsten Pässe des Rhein-Stroms« werden sollte. Martin Schenk, eine Haudegen- und Abenteurernatur, der vordem in spanischen Diensten gestanden, »allwo er sich durch verschiedenen Bravouren berühmt gemacht, weilen er kühnlich etwas wagete und in Gefahren beherzt blieb« ließ zunächst eine Reihe mächtiger Pfähle und Balken in den morastischen Inselboden rammen, dazwischen grünes Reißholz flechten und mit Reisigbündeln die Zwischenräume füllen, darauf erst Erdwerk in gewaltigen Massen aufschütten. So führte er die Bastionen und Kasematten hoch. Er muß sich wohl mit dem Bau dieser Stromfestung die Zufriedenheit seines Auftraggebers, des Grafen von Leicester, errungen haben, denn dieser schlug ihn im Jahre darauf zum Ritter und beschenkte ihn mit einer güldenen Kette von 2000 Gulden Wert.

Das so entstandene große Fort, das anfänglich die Bezeichnung »de Briel« oder »Vossenhol« führte und später nach ihrem Erbauer den Namen Schenkenschanz erhielt, galt zu jener Zeit als eine der stärksten Befestigungen der Niederlande, gewissermaßen als der Schlüssel zur Betuwe d. h. dem Stromland zwischen Rhein und Waal, und als Hüter beider Ströme. Es wurde mit einer starken holländischen Besatzung belegt. Auf alten Kupferstichen des 17. Jahrhunderts erblickt man mit Staunen die riesigen von Wasser umspülten, im spitzen Winkel vor- und zurückspringenden Mauern und Wälle dieses festen Bollwerks, hinter denen sich, gleich einer kleinen Stadt, die Ziegeldächer der Soldatenhäuser, der Kommandantur, der Mühlen und der hohe Turm der Garnisonskirche erhoben. ...«

Die Festung Schenkenschanz
Die Festung Schenkenschanz
um 1636 von Nordosten gesehen.
Ein als Zeichnung verändertes
Foto von einem Kupferstich
nach einer Vorlage von einem
unbekannten Zeichner.
Nur der untere Teil des Turmes
der dort sichtbaren Kirche besteht
heute noch.


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