Die Geschichte von Schenkenschanz

Der Chronist berichtet weiter über fast eineinhalb Jahrhunderte mit vielen Kämpfen und Schlachten um Schenkenschanz bis zu der Zeit, wo die Festung ihre Bedeutung verlor.

Er schreibt dann am Ende dieses Zeitgemäldes:

»... Gegen Ausgang des 17. Jahrhunderts waren mittlerweile nicht nur die politischen Verhältnisse der Generalstaaten, wenigstens zu Lande, außerordentlich zum Besseren vorgeschritten, es hatten sich auch die Stromverhältnisse um die Inselfestung Schenkenschanz wesentlich verändert. Infolgedessen war das Schicksal der Schanze als Waffenplatz bald endgültig besiegelt.

Der nördliche Stromarm, der Niederrhein, der nach seiner Abzweigung vom Hauptrhein in einem großen Bogen um das heutige Gebiet von Tolkamer und Lobith herumfloß, versandete und verschlammte in seinem Beginn bei dem Mangel jeglicher Flußkorrektion mehr und mehr. Vielleicht waren auch wiederholte Deichbrüche bei Hochwasser und Eisgang mit im Spiele. Die Hauptwassermasse des Rheins drängte überdies, wie es auch in der Gegenwart noch der Fall ist und wie es schon Tazitus in seinen Historien bei der Schilderung des Bataveraufstandes erwähnt, in den südlichen Stromarm, die Waal. Die Regierung der Union sah sich daher veranlaßt, eine neue Stromrinne für den Niederrhein graben zu lassen. Das geschah 1702. Schräg gegenüber dem heutigen Millingen zog man einen Kanal vom Waalbett zum unweit fließenden Nederrhein hin, gab diesem dadurch eine mächtigere Strömung, unterband aber auch gleichzeitig die Stromader in ihrem Verlaufe von Schenkenschanz bis etwa Pannerden. ...«

»... Schenkenschanz war bis 1816 holländisch, dann wurde es preußisch. Für die Kurgäste des Clever Stahlbrunnens war es im 18. Jahrhundert eine Sehenswürdigkeit wegen der oft dort ankernden großen Rheinflöße. ...«

Diese Geschichte ist komplett nachzulesen in dem Buch:

Zeitgemälde
Dr. G. Leibold
»Schenkenschanz«
Ein Zeitgemälde aus drei Jahrhunderten clevischer Geschichte
2. Separat-Abdruck aus dem »Clever Kreisblatt« 1906

Herausgeber:
G. W. Bösmann, Kleve 1985


Das Titelbild zeigt einen
Kupferstich nach einer
Zeichnung von 1734


Alle Bilder wurden von mir – aus eigenen Unterlagen – den Texten hinzugefügt.

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