Foto: Bos-Echterhoff |
Nach der schlechten Hochwassererfahrung in der nahen Vergangenheit wurden die bereits länger zurück liegenden Planungen beschleunigt verwirklicht. Schenkenschanz bekam eine neue Mauer und ist bei Hochwasser wieder der sicherste Ort in den Rheinniederungen.
Auch hierzu geben wir einen Pressebericht und die dazu gehörenden Bilder über dieses Ereignis auf Schenkenschanz wörtlich wieder.
Nach Jahrhunderten bekommt die »Festung Schenkenschanz« rundum eine neue Mauer für
Von THOMAS CLAASSEN
KLEVE-SCHENKENSCHANZ. Für Laien mag es zunächst anmuten wie ein Treppenwitz der Weltgeschichte – weit gefehlt! Die »Festung Schenkenschanz« zwischen Rhein und Altrhein bekommt einen neuen »Ringwall«, das 6,2-Millionen-Mark-Projekt soll schützen. Nicht mehr vor Feinden, aber vor den Naturgewalten. Damit nicht mehr, wie im Frühjahr 1995, die Bewohner von Schenkenschanz den Fluten weichen müssen, damit sich auch im Extremfall die Evakuierung nicht wiederholt, wird nun eine komplett neue Hochwasser-Schutzmauer gebaut.
Herzstück der Mauer: die Spundwand. Sie wird, wie Horst Terfehr, Geschäftsführer des Deichverbandes Xanten-Kleve, im Gespräch mit der RP erläuterte, auf ganz besondere Art und Weise errichtet: »Mit Vibrationen werden die Betonanker in den Boden getrieben. Die ausführende Baufirma hat uns versichert, daß es dadurch keine Schäden geben kann. Und sie hat sich bereiterklärt, dafür auch die Garantie zu übernehmen.« Gerüttelt statt verbuddelt: Bis zu 15 Meter lange Rohre sind nun schon an einigen Stellen auf diese Art in den Boden gerammt worden. Ein guter Anfang – mehr zur Zeit noch nicht. Denn insgesamt müssen stattliche 353 Meter Hochwasserschutzmauer errichtet werden. Alles soll termingerecht bis Ende November fertig sein.
Das lange Warten...
Was lange währt, wird doch noch gebaut: Beim Deichverband gab es (die RP berichtete mehrfach) häufig Kopfschütteln darüber, wie lange es dauerte, bis alle erforderlichen Genehmigungen aus Düsseldorf vorlagen, bis der Bau der Leben und Sachwerte schützenden Mauer endlich beginnen konnte. Terfehr: »Bereits im März 1988 hatten wir festgestellt, daß Wasser durch die Mauer durchdrang, sie stellenweise unterspülte. Wasser lief in den Kanal und wurde abgepumpt.« Gleiches Bild im Dezember 1993, und im Fühjahr 1995 später folgte beim Rekord-Hochwasser à la 1926 die Evakuierung, die Schenkenschanz europaweit in die Medien brachte.
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